
Kleiner Schillerfalter
(Apatura ilia)Rote Liste Deutschland - stark gefährdet,
Rote Liste Baden-Württemberg - vom Aussterben bedroht
Der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er wird gelegentlich auch als Espen-Schillerfalter bezeichnet.
Er ähnelt dem Großen Schillerfalter. Auf der Flügeloberseite haben alle drei Arten schillernde Strukturfarben.
Der Kleine Schillerfalter fliegt in ein bis zwei Generationen von Ende Mai bis Juli. Zum Lebenraum des Kleinen Schillerfalters
zählen Lichtungen, Schneisen und Ziehwege in Laubswäldern, an deren Rändern die Futterpflanzen wachsen, jedoch auch bewaldete
Flusstäler.
Die Männchen des Kleine Schillerfalters werden an stark riechenden Substanzen angetroffen. Dazu zählen Exkremente (Hundekot,
Pferdekot) oder Aas, aus welchen er die zur Erreichung der Fortpflanzungsfähigkeit benötigten Mineralien saugt.
Die Weibchen suchen dagegen nach kohlenhydrathaltiger Nahrung, man kann sie am "Honigtau" von Blattläusen finden oder an
überreifen Früchten. Anlocken kann man die Art auch mit einem stark riechendem Käseköder.
Bestimmungshilfe:
Der Kleine Schillerfalter erreicht eine Flügelspannweite von 55 bis 60 Millimetern. Der Größenunterschied zum Großen
Schillerfalter ist so gering, dass er allenfalls dann auffällt, wenn die Tiere unmittelbar nebeneinander sitzen.
Die gesamte Unterseiten hat beim Großen Schillerfalter eine kräftig kontrastierende kastanienbraun-weiße Färbung, beim Kleinen
Schillerfalter ist sie dagegen eher verwaschen mit einer gelbbraunen Tönung. Am Außenrand der Vorderflügel-Oberseite trägt der
Kleine Schillerfalter einen großen rötlichen Ring, der dem Großen Schillerfalter fehlt.
Während beim Kleinen Schillerfalter die Spitze des Fühlerkolbens mindestens zu einem Viertel gelbbraun gefärbt ist, betrifft
dieses beim Großen Schillerfalter allenfalls die äußerste Fühlerspitze.
Die Vorderflügel des Kleinen Schillerfalters sind proportional kürzer und laufen weniger spitz zu. Er tritt in zwei Morphen auf: der Rotschillerform f. clytie und der Blauschillerform f. ilia.
Eine Rotschillerform gibt es beim Großen Schillerfalter nicht. Beide Arten kommen oft gemeinsam an denselben Standorten vor und
sitzen mitunter sehr dicht beieinander wenn sie an Pfützen oder Kot Mineralien aufsaugen.
Die Raupen sind schwarz und haben auf dem Rücken einen doppelten goldfarbenen Streifen. Die Raupen verpuppen sich nach einer Fresszeit von etwa einem Monat in einer braunen oder hellgrünen Stürzpuppe, die mehrere Dornen und golden-metallische Flecken aufweist