Ein Waldohrwurm am Morgen ...
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Waldohrwurm

(Chelidurella acanthopygia)

Ohrwürmer (Dermaptera) sind eine Ordnung der Insekten und gehören zu den Fluginsekten (Pterygota).
Ohrwürmer sind jedoch für Menschen vollkommen un­ge­fähr­lich.
Die Zangen werden, je nach Art, bei der Jagd auf kleine Insekten, zur Flügelentfaltung und zur Verteidigung genutzt, nicht zum Zerkneifen von Trommelfellen, wie durch viele Mythen suggeriert wird.
Ohrwürmer bevorzugen warme Gebiete und Habitate. Sie ernähren sich von Pflanzenteilen und Bestandsabfall, einige Arten sind jedoch auch Räuber und jagen kleinere Insekten.
Beinahe alle Arten sind nacht- oder dämmerungsaktiv und halten sich tagsüber unter Steinen, in Baumrinden oder anderen Verstecken auf.
Der Gemeine Ohrwurm ist ein Allesfresser und gilt als Nütz­ling, er frisst zum Beispiel Blattläuse oder Schmet­ter­lings­raupen. Andere Arten wie der Sandohrwurm (Labidura riparia) sind reine Fleischfresser und können dann zur Schädlingsreduktion beitragen.

Bestimmungshilfe:

Die Körperlänge der Tiere beträgt meistens zwischen 10 und 20 Millimetern, einige Arten können auch deutlich größer werden, beispielsweise der Riesenohrwurm (Titanolabis colossa) mit bis zu 50 Millimetern Körperlänge.
Die Vorderflügel der Ohrwürmer sind derb verhärtet und verkürzt (in Derma(to)ptera bedeutet (gr.) derma so viel wie Leder).
Sie bedecken nur den vordersten Teil des Abdomens. Die häutigen Hinterflügel werden unter diesen Deckflügeln sehr kompakt gefaltet.
Nur wenige Arten der Ohrwürmer fliegen, einige haben die Flugmuskulatur und auch die Flügel komplett zurückgebildet.
Der Hinterleib endet in einem Paar zu Zangen umgebildeter Hinterleibsfäden, den Cerci, die bei männlichen Tieren stark gebogen, bei weiblichen eher gerade sind. Diese Umbildung hat ihnen auch den um­gangs­sprach­lichen Namen Ohrenkneifer eingebracht.




Und hier aus einer anderen Perspektive.