
Gemeine Skorpionsfliege
(Panorpa communis)Die Skorpionsfliegen (Panorpidae) sind eine Familie der Schnabelfliegen (Mecoptera), die weltweit in etwa 100 Arten vorkommt. In Mitteleuropa sind nur fünf Arten der Gattung Panorpa anzutreffen, darunter besonders häufig Panorpa communis mit einer Körperlänge von etwa 18 Millimetern.
Die Skorpionsfliegen halten sich im Sommer vor allem in schattigen Bereichen, häufig an Büschen auf. Sie ernähren sich vor allem von
toten und verletzten Insekten, manchmal auch von Nektar, Früchten, wie zum Beispiel Himbeeren oder Honigtau von Blattläusen.
Von verschiedenen Arten wird beschrieben, dass sie auch Insekten verspeisen, welche in den Netzen von Webspinnen gefangen sind
(Kleptoparasitismus). Sie balancieren zu diesem Zweck auf den Spinnenfäden und vermögen sich mit Hilfe ihres eigenen Mitteldarmsaftes
auch von klebrigen Fäden wieder zu lösen.
Warum die Skorpionsfliegen dabei nicht von den Spinnen attackiert werden, die den Besuch ihres Netzes bemerken und sich oft zunächst
der Skorpionsfliege nähern, ist bisher ungeklärt.
Als Habitate bevorzugt die Gemeine Skorpionsfliege dunkle und feuchte Lebensräume wie z. B. Wälder oder Waldränder.
Bestimmungshilfe:
Die Skorpionsfliegen besitzen, wie alle anderen Schnabelfliegen auch, einen rüsselartig verlängertem Kopf mit kauend-beißenden
Mundwerkzeugen. Die Maxillen und das Labium sind basal verlängert.
Die vier grossen, netzartig geäderten und oft dunkel gefleckten Flügel werden in der Ruheposition flach und etwas gespreizt nach hinten
angelegt.
Die vier Flügel der Gemeinen Skorpionsfliege sind netzartig geädert, dunkel gefleckt und haben eine Spannweite von 25 bis 35 mm.
Die Skorpionsfliegen zeigen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus. Die Männchen besitzen ein deutlich verdicktes Genitalsegment am Ende des Hinterleibes, welches meist nach oben gekrümmt getragen wird und an den Stachel eines Skorpions erinnert.
Es beinhaltet eine Drüse, die ein Sexualpheromon produziert. Hinzu kommen ein Paar Zangen am neunten Hinterleibssegment und Fortsätze am dritten und vierten Hinterleibssegment.
Beim Weibchen ist das Hinterleibsende zugespitzt und wird als Legeröhre verwendet.